Nur mal so ...

Dr. Grosser und das Bier

Es gibt eine wunderbare Coaching-Geschichte, die Dr. Grosser  in meinem aktuellen Roman „Verliebt noch mal“ zwar erwähnt, aber nicht erzählt.

Das möchte ich auf Bitte vieler Leserinnen an dieser Stelle nachholen. Es gibt sie in vielen Varianten, ich erzähle euch meine:

Ein Philosophie-Professor betritt den Hörsaal und stellt eine leere Blumenvase auf den Tisch. Das tun Philosophie-Professoren nicht so oft, deswegen herrscht augenblicklich Stille im Saal. Der Herr Professor, nennen wir ihn Professor Karl, greift in seine ausgebeulte Umhängetasche und holt einige dicke Feldsteine hervor, die er vorsichtig in die Vase legt, bis diese randvoll mit Steinen ist.

”Ist die Vase voll?“, fragt er seine Studenten und die erkennen das Offensichtliche natürlich sofort und nicken eifrig.

Professor Karl greift erneut in seine Umhängetasche und holt eine Schachtel mit kleinen Kieselsteinen hervor. Die schüttet er zu den großen Feldsteinen. Da die Kiesel natürlich viel kleiner sind, füllen sie die Freiräume zwischen den großen Steinen und passen tatsächlich noch komplett in die Vase.

„Ist die Vase voll?“, fragt Professor Karl seine Studenten, die diesmal allerdings abwartend auf die Vase starren. Einmal lagen sie ja schon falsch.

Jetzt greift Professor Karl erneut in seine Tasche (vielleicht ist die magisch, ich bin mir nicht sicher, aber ihr Fassungsvermögen scheint unendlich) und zieht eine Tüte feinen Sand hervor. Den kippt er kurzerhand ebenfalls in die Vase, was natürlich funktioniert, weil der Sand sich hervorragend verteilt. Der Professor hilft ein wenig nach, in dem er die Vase vorsichtig hin und her schwenkt.

„Ist die Vase voll?“, fragt Professor Karl erneut, wartet aber nicht auf eine Antwort. Stattdessen holt er aus seiner Tasche eine Flasche Bier. Die öffnet er und schüttet sie in die eigentlich schon drei Mal volle Vase. Das Bier läuft elegant in die letzten verbliebenen Zwischenräume.

„Nun, jetzt ist die Vase voll, würde ich sagen!“ Professor Karl ist sehr zufrieden mit sich. In den Gehirnen der Studenten rattert es, deswegen sagen sie nichts.

„Ich möchte, dass Sie etwas erkennen: Die Feldsteine sind die Basis Ihrers Lebens. Familie, der Partner, Kinder, Dinge, die sie wirklich erfüllen und die Leidenschaft und Glück in Ihnen erwecken.

Die Kieslsteine sind nicht ganz so wichtig. Sie sind das Auto, das Haus, der Job.

Und der Sand steht für die ungeputze Küche oder die immer noch nicht erledigte Steuererklärung. Die Kleinigkeiten, die schnell eine viel zu große Bedeutung bekommen.

Achten Sie auf ihre Feldsteine! Die sind die Basis Ihres Lebens! Wenn sie zu viel Zeit und Energie für den Sand und die Kiesel aufwenden, bleibt Ihnen nichts mehr übrig, für diese Feldsteine. Also legt immer zuerst die großen Steine ins Glas. Wenn Sie mit dem Sand anfangen, ist kein Platz mehr da. “

„Und was sybmolisiert das Bier?“, fragt einer der Stundenten schüchtern.

„Wie schön, dass Sie fragen!“ Professor Karl scheint sehr erfreut über seinen wissbegierigen Studenten. „Das steht dafür, dass Sie wissen sollten, dass es immer, egal wie vollgepackt ihr Leben sein sollte, Platz für ein gutes Bier gibt.“

 

PS: Ich bin nicht in der Lage, die Anführungszeichen in diesem Post richtig zu setzen. Sie wollen einfach nicht nach unten.  😉

 

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